Salzwedeler Sammelsurium
Am 8. Dezember haben die ehemaligen Stipendiaten Christian Kreis und Christine Hobar bei ihrer Lesung unter dem Titel „Rot- oder Glühwein“ das „Salzwedeler Sammelsurium“ vorgestellt. Es bündelt Texte, die Christian Kreis in seiner Zeit im Künstler- und Stipendiatenhaus 2023 geschrieben hat. Von der ultimativen Baumkuchenverkostung und dem schönsten Sperrmüllhaufen bis hin zu einem Freibadtest, Glockenläuten und dem Tierpark reichen die Beobachtungen im Venedig Sachsen-Anhalts.
Auch Christine Hoba war 2020 Stipendiatin in Salzwedel. Neben Romanen schreibt sie auch Gedichte und Kurzgeschichten. Es trifft sich sehr gut, dass Christine Hoba und Christian Kreis zufälligerweise ein Paar sind. Erfahren Sie mehr über die beiden aus ihren oft ironisch-melancholischen und heiteren Texten.
Der Verein des Künstler- und Stipendiatenhauses hat das Heft mit den beiden Künstlern aufgelegt. Dank der Förderung der Sparkasse Altmark und privaten Spendern konnte das Heft gedruckt werden. Viele Exemplare lagen schon unter dem Weihnachtsbaum. Wer gerne noch ein Heft erwerben möchte, schreibt bitte an die Mail-Adresse stipendiatenhaus-salzwedel@t-online.de.
21.11.2024
2. Advent im Künstler-und Stipendiatenhaus
Am 8. Dezember 2024 von 14 – 18 Uhr in der Kleinen Prediger Straße 1 in Salzwedel.
Seien Sie bei Weihnachtsleckereien & Glühwein herzlich eingeladen:
UM 15 Uhr zu einer Lesung aus dem Salzwedeler Sammelsurium mit Christian Kreis und Christina Hoba
ZU Atelierrundgängen mit ausgestellter/n
– Historischer Kleidung aus Leinen und Blaudruck – entworfen von Christa Maria Meyer
– Gefilzten Kollagen – Werke von Ananja Kriszun
– Fotografien vom aktuellen Stipendiaten Florian Glaubitz
11.10.2024
Spurensuche an der Schnittstelle zwischen Öffentlichem und Privatem
Florian Glaubitz über sein Stipendiumsprojekt
Altmarkkreis Salzwedel, 10.10.2024: Details von alltäglichen Dingen und Lebensrealitäten liegen bei Fotograf Florian Glaubitz häufig im Fokus des Interesses. Dies zeigt sich in seinem Buch „Mutter Architektur“, welches Florian Glaubitz zum Pressetermin im Künstler- und Stipendiatenhaus zur Ansicht mitbrachte.
In diesem fotografischen Archiv setzte sich Florian Glaubitz mit dem Nachlass der Keramikerin und Bauhausschülerin Margarete Heymann-Loebenstein auseinander. Es bestehend aus Portraits, Landschaftsaufnahmen und Stillleben, welche Florian Glaubitz fotografisch sammelte. Dabei bildete er eine Vielzahl unterschiedlichster Themen, Motive und Materialien ab, um seine eigene Welt rund um die Alltagsstrukturen zu erschaffen.
Während seines vierteljährlichen Aufenthaltes im Künstler- und Stipendiatenhaus in Salzwedel möchte sich Florian Glaubitz mit dem Stadtraum und deren Bewohnerinnen bzw. Bewohnern auseinandersetzen. Vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen Medien, der Globalisierung und Beschleunigung der Lebenswelten sollen künstlerisch-dokumentarische Fotografien zum sozialen und kulturellen Lebensraum der Stadt und der umliegenden Region entstehen. Dabei stehen das Gewöhnliche und Alltägliche der herrschenden Eventkultur gegenüber. Er möchte auf Spurensuche an Schnittstellen zwischen öffentlichem und privatem gehen.
Florian Glaubitz konkretisierte sein Vorhaben: „Dabei soll nicht bloß eine Serie von Einzelbildern entstehen, sondern vielmehr ein Cluster von Bildeindrücken, die auf poetische Weise versuchen zu zeigen, was ein „miteinander“ bedeuten kann.“
Mit den entstehenden Fotografie-Sequenzen möchte er dem Betrachtenden einen anderen Blick auf die Stadt Salzwedel eröffnen. Er beabsichtigt die Wahrnehmung des Betrachters künstlerisch zu lenken und den Blick für Prozesse öffnen, denen wir in unserem alltäglichen Leben oft nicht genug Aufmerksamkeit schenken.
Mehr zu Florian Glaubitz
Florian Glaubitz, welcher 1985 in Burg in Sachsen-Anhalt geboren wurde, hat seine Lebensschwerpunkte im westfälischen Münster und in Leipzig. Ab 2008 studierte er bildende Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Professorin Heidi Specker. Dieses Studium schloss er im Jahr 2016 mit Diplom ab. Florian Glaubitz erhielt 2013 ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes und des Listaháskóli-Íslands-Auslandsstipendiums (Island).
Von 2016 bis 2020 war er Meisterschüler von Professorin Dr. Andrea Büttner und Adrian Williams an der Kunsthochschule Mainz. 2022 war Florian Glaubitz für den Förderverein Aktuelle Kunst (FAK) Münster als Kurator und Kunstvermittler tätig. Im selben Jahr hatte er einen Lehrauftrag im Bereich Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig.
Mehr zu Florian Glaubitz und seinen Werken finden Sie hier: http://florianglaubitz.net/. (pm)
11.10.2024
Die geheime Welt eines ungeborenen Kindes
Lin Yang über ihr Stipendiumsprojekt „Gravity Weightlessness“
Altmarkkreis Salzwedel, 11.10.2024: Bereits im Mutterleib nimmt das noch ungeborene Kind Teil am Leben seiner Mutter. Es spürt die Umgebung, in die es hineingeboren werden wird. Dieses Wissen ist faszinierend, manchmal aber auch ein wenig bedrückend. Mit dieser Welt beschäftigte sich Lin Yang im Rahmen ihrer Musik bereits seit mehreren Jahren. Anstoß für diese Projekte war eine persönliche Erfahrung: „Nach der Geburt meiner Tochter wurde meine Musik zu einem Werkzeug. Mit ihrer Hilfe versuchte ich, mich der verborgenen Welt des Ungeborenen zu nähern und sie zu verstehen. Ich benutze die Musik also als Mittel, um diese verborgene Welt zu ergründen.“, so Lin Yang. Sie fasziniert das geheime Leben des ungeborenen Kindes und der Art, wie es seine Gefühle auf subtile Weise mit der werdenden Mutter teilt. In all ihren jüngsten Projekten hat sie diese Verbindung zwischen dem Ungeborenen und der Außenwelt aus verschiedenen Blickwinkeln erforscht.
In Ihrem Stück „9:30 pm, Lullaby“ (2023) beschäftigt Sie sich damit, wie Kinder im Mutterleib Klänge, wie zum Beispiel sanfte Musik“, wahrnehmen, während sich das Stück „7:50 am, A Selective Memory (2022) auf die Erinnerungen und die Funktion des Gedächtnisses ungeborener Kinder konzentriert. Das Stück „12:20 am, Bittersweet“ (2023) wirft einen musikalischen Blick auf die Reaktionen ungeborener Kinder auf unterschiedliche Geschmacksrichtungen.
Bei all ihren Stücken ist ihre musikalische Sprache introspektiv und zurückhaltend, lässt viele Freiräume für eigene Interpretationen.
Während des Aufenthalts im Künstler- und Stipendiatenhaus in Salzwedel möchte sie nun die Chance nutzen, ein neues Stück mit dem Titel „Gravity Weightlessness“ für Ensemble mit derselben Grundidee zu komponieren. Den Fokus ihrer Arbeit legt Lin Yang diesmal jedoch auf die Sinneswahrnehmungen im Mutterleib, wie sich ein ungeborenes Kind in der Ruhe seines Gewichts im Leib der Mutter fühlt. Der Mutterleib ist ein besonderer Raum, der das Ungeborene fast schwerelos, vergleichbar mit einem Astronauten oder Taucher, schweben bzw. schwimmen lässt. Wenn die Mutter ihre Position ändert, stehend, sitzend, liegend, verändert sich auch das Gefühl des Ungeborenen. Die sich ständig transformierten Geräusche bringen dem Zuhörer wechselnde Energie. So eröffnet sich dem Zuhörer ein Raum, in dem er die Gewichtsgefühle des Ungeborenen musikalisch nachempfinden kann.
Lin Yang plant die in Salzwedel entstandene Komposition mit einem Ensemble aufzunehmen, welches das Stück dann gemeinsam uraufführt.
Lin Yang betonte, dass sie dem Land Sachsen-Anhalt, dem Landkreis und dem Verein zur Förderung des Künstler- und Stipendiatenhauses dankbar für das Stipendium und die Unterstützung in Salzwedel ist. Hier hat sie, wie sie selbst betont, die Möglichkeit sich intensiv auf ihre Arbeit zu konzentrieren, weg vom Trubel der Großstadt. Besonders inspirierend findet sie in Salzwedel die Verbindung von Natur, Kultur, Historie und Architektur. „Salzwedel ist für mich wie ein Mutterleib, mit seiner durch die Stadtmauer angedeuteten, runden und einschließenden Form. Doch obwohl dieser Raum geschlossen ist, gibt er mir Raum zu Entfaltung und Öffnung.“, beschreibt Lin Yang ihre Verbindung zur Stadt.
Mehr zu Lin Yang
1982 in Peking geboren, begann sie 1995 das Musikstudium mit dem Schwerpunkt Komposition in ihrer Heimatstadt. 2007 ist sie für ein Aufbaustudium für Komposition auf Empfehlung von Professor Jia Guoping vom CCOM (Central Conservatory of Music) nach Deutschland gekommen. Dort hat Sie von 2007 bis 2011 an der Musikhochschule in Freiberg und anschließend bis 2013 an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln studiert. Ihren Abschluss machte sie an der Hochschule in Köln bei Professor Johannes Schöllhorn mit dem Werk „HE“ für großes Orchester. Seit 2014 lebt sie mit ihrem schwedischen Mann und ihrer Tochter als freie Komponistin in Berlin.
2009 wurde Lin Yang mit einem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet.
Mehr zu Lin Yang und ihren Kompositionen finden Sie hier: https://yanglinmusic.com/ (pm)
16.07.2024
Künstlercafés der Kreisvolkshochschule am 19.09.2024 mit Peter Berg
„Schrimpf“, so heißt der Arbeitstitel und auch der Hauptcharakter der Kurzerzählungen, mit denen sich Peter Berg im Künstler- und Stipendiatenhaus des Altmarkkreises Salzwedel bis Ende September auseinandersetzen möchte.
Im Rahmen des Künstlercafés der Kreisvolkshochschule am 19.09.2024 wird Peter Berg kleine Ausschnitte aus seinen Werken der Öffentlichkeit präsentieren.
Zu diesem Termin wird vorab noch einmal gesondert informiert.